Diani Beach – Kenia

Der Flug von München nach Mombasa wurde von LTU (jetzt Air Berlin) durchgeführt, unser erster Flug mit dieser Gesellschaft. Der Service an Bord des Airbus A330-300 war sehr gut und das Essen lecker. Leider sind die Sitze auch hier sehr eng, so daß wir nach reichlich 7 Stunden froh waren das Flugzeug zu verlassen. Wenn in Kenia fast alles anders ist als in Deutschland, so gibt es doch eine Gemeinsamkeit ­ die Bürokratie. Nachdem man bereits im Flugzeug ein Einreise- (gelb) und ein Ausreiseformular (grau) ausgefüllt hat, darf man im Flughafen die gleichen Angaben noch einmal in ein rosa Formular schreiben. Damit bekommt man dann einen Stempel in seinen Reisepaß. Mit diesem Stempel und 100 DM geht man dann zum nächsten Beamten und bekommt weitere Stempel. Es wird immer geschrieben, man bräuchte 50 US$, aber es wurden auch 100 DM akzeptiert und beim aktuellen Kurs war das natürlich günstiger. Ich denke, das ab dem 1.1.2002 auch 50 Euro reichen werden, wodurch es nochmals etwas günstiger wird. Nachdem man dann sein Gepäck vom Laufband geholt hat wird man beim Verlassen des Flughafens nochmals kontrolliert. Vor dem Flughafen findet man dann die entsprechenden Stände der Reiseunternehmen und wird einem Bus zugewiesen. Dieser Bus fuhr uns dann ins LTI-Kaskazi Beach. Auf der Fahrt in Richtung Diani Beach wird eine Fähre genutzt, da Mombasa auf eine Insel liegt. Diese Fähre nutzen auch die Einheimischen, die außerhalb Mombasas wohnen. Für sie ist die Benutzung kostenlos, es werden nur Fahrzeuge abkassiert. Nach einer einstündigen und recht holprigen Fahrt waren wir dann im Hotel angekommen. Die Anmeldeformalitäten waren schnell erledigt und das Personal war sehr hilfsbereit. Im Zimmer (wir hatten Nummer 347) angekommen fiel zuerst die sehr primitive Klimaanlage auf, die so ungünstig eingebaut war (und sicher auch so leistungsschwach ist), daß man bei einem spürbaren Kühlergebnis gezwungen war sie ununterbrochen laufen zu lassen (was bei dem Lärmpegel des Gerätes nicht sehr angenehm war). Eine Temperatursteuerung war ebenso nicht vorhanden. Auch am Rest des Zimmers schienen die letzten 10 Jahre spurlos vorüber gegangen zu sein. Es ist aber alles sauber und ordentlich und der Blick vom etwas klein geratenen Balkon hat uns dann wieder versöhnt. Das Zimmer hat auch für afrikanische Verhältnisse auf keinen Fall die 4 Sterne verdient, mit denen das Hotel im Katalog angepriesen wird für den Rest des Hotels kann man die Einstufung aber gerade so gelten lassen.

Nach einem kleinen Nickerchen ging es dann zur obligatorischen Info-Veranstaltung außerhalb des Hotels. Hier gab es ein kleines Kulturprogramm und viele Infos über Land und Leute. Wieder im Hotel angekommen wurde an der Bar erst einmal vom all-inclusive-Angebot Gebrauch gemacht. Danach ging es zum Abendbrot ins Hauptrestaurant, wo es eine leckere Auswahl verschiedener Fischgerichte gab. Aber auch für andere Geschmäcker war was dabei. Das Frühstück konnte leider nicht mit dem Abendbrot des Vortages mithalten (geringe Auswahl, aber leckere gebratene Eier).
Da man am Strand wegen der Beachboys kaum seine Ruhe hat, liegen alle Leute in der Hotelanlage verstreut. Mit 10 Schritten ist man aber am Strand, so daß das kein Problem ist. Auch dürfen die Liegen nur innerhalb der Anlage benutzt werden. Es scheinen aber genügend Liegen vorhanden zu sein, denn trotz unseres späten Erscheinens am ersten Tag hatten wir die Auswahl, wo wir uns hinlegen wollten. Wir wählten einen Platz zwischen Strand und Pool, da es durch die Animation am Pool öfter feucht und unruhig wird. Zur Abkühlung ging es dann ins Wasser und wir zuckten mit den Füßen beinahe zurück. Nicht weil es so kalt war, sondern im Gegenteil. Wir hatten zwar kein Thermometer dabei, aber in dem Bereich wo man stehen konnte waren es weit über 30 Grad. Als wir nach einer Stunde das Wasser verließen empfanden wir die 32 Grad Lufttemperatur als sehr frisch. Das Baden ist aber mit Vorsicht zu genießen, da es viele scharfe Kanten und Seeigel gibt. Im Hotel gibt es eine Zweigstelle von der Diani Marine Tauchbasis. Schon während unserer Anmeldung bei Patrick war die Atmosphäre locker und entspannt, so daß man sich auf die Tauchgänge freute. Der Checkdive findet im Pool statt, da der Pool noch wärmer als das Meer ist, waren wir froh, als wir ihn hinter uns hatten. Unser erster Tauchgang führte uns an ein Wrack (Waa Wreck), welches auf ca. 25m Tiefe kieloben lag. Der zweite Tauchgang führte uns an ein recht interessantes Riff (Maweni). Die Sichtweiten waren zwar nicht die Besten, aber außer Großfisch gab es fast alles zu sehen. Unser Tauchschiff Maisha war zwar vom Platzangebot her mit der Anzahl der Taucher etwas überfordert, die 3 200PS Yamaha Außenborder hatten damit aber kein Problem. Nachdem wir gegen 14 Uhr wieder im Hotel angekommen waren, wurde zuerst die Bar aufgesucht, wo wir von Joseph gut versorgt wurden. Am nächsten Tag ging es zur Delphin-Safari nach Shimoni, wo wir zwar keine Delphine sahen, dafür unseren ersten Walhai sahen (beim Schnorcheln). Man braucht schon ein paar Momente um zu realisieren, daß in etwa 1-2 Meter Abstand ein 8 Meter Walhai ruhig seine Bahnen zieht. Die beiden fast einen Meter langen Schiffshalter wären alleine schon der größte Fisch des Tages gewesen. Nach ca. einer halben Minute verschwand er wieder in der Tiefe, aber die Zeit reichte um einige Fotos zu machen. Nach dem zweiten Tauchgang ging es dann auf eine Insel zum Mittagessen. Ich hatte mich im Vorfeld für Krabben entschieden und sollte auch eine bekommen. Zum Glück wurde ein Hammer-ähnliches Werkzeug mitgeliefert, da das Tier sehr stabil war. Die viele Arbeit um an sein Essen zu kommen wurde aber belohnt, die Krabbe schmeckte hervorragend. Die Rückfahrt begann gegen 15 Uhr und wurde durch den recht stürmigen Nordwind Kaskazi begleitet. Man sollte für Bootsausfahrten einen recht guten Magen haben, denn trotz Medizin gegen Seekrankheit wurden die Fische immer wieder von einigen gefüttert. Kurz nach 18 Uhr erreichten wir dann wieder unser Hotel und haben wie immer erst den obligatorischen Bar-Stop eingelegt. Wir hatten auch bei einem weiteren Tauchgang das Glück einen Walhai zu sehen, diesmal während des Auftauchens. Da wir noch etwas tiefer als er waren, konnte man aus allen Richtungen das piepen der Tauchcomputer wahrnehmen, da man in solchen Situationen schnell mal die Tauchtheorie über Bord wirft. Allein wegen der Walhaie hat sich das Tauchen in Kenia gelohnt. Wegen der schlechten Sicht ist ein Tauchen auf den Maldiven oder Ägypten aber reizvoller.

Ein Keniaaufenthalt ohne eine Safari wäre eine Sünde. Da die Preise für Safaris recht heftig sind, haben wir uns auf einen zwei Tage Trip in den Tsavo East Nationalpark beschränkt. Wir buchten unsere Safari bei einem Reisebüro vor Ort, das von einer Schweizerin gemanaged wird, da die Preise doch etwas günstiger sind als beim Veranstalter. Auf der Fahrt zum Tsavo Ost Nationalpark wurde in Mombasa noch ein kurzer Stop eingelegt, da der Eintritt für den Park auf einer kleinen Chipkarte im Voraus bezahlt werden mußte. Ringo (unser Fahrer) sagte, daß es auf den ersten 30 Kilometern keine großen Tiere zu sehen gäbe. So haben wir am Anfang auch nur vereinzelte Gazellen und einen Fischadler gesehen. Aber nach ca. 20 km überschlugen sich dann die Ereignisse. Zuerst sahen wir die bekannten roten Elefanten, kurz danach gab es Giraffen und Zebras. Zum Mittag kamen wir in der Voi Safari Lodge an, wo wir auch über Nacht blieben. Das Abendessen in der Lodge war sehr lecker und sie ist auch sonst sehr schön gelegen. Direkt oberhalb zweier Wasserlöcher am Hang, wunderschön in die Landschaft eingebettet. Der Komfort der Zimmer ließ aber wie auch bereits in unserem Hotel zu wünschen übrig. Aber für eine Nacht in dieser phantastischen Atmosphäre war es kein Problem. Um 6:30 brachen wir zur Morgensafari auf. Wir sahen eine Löwengruppe, die ihr Domizil auf einem Felsen bezogen hatten. Die vier Löwen räckelten sich fotogen in der Morgensonne. Ein paar Meter weiter sahen wir das fünfte Mitglied der Löwentruppe beim morgendlichen Gras-fressen. Nach dem Mittagessen in einem Hotel in Voi ging es dann wieder zurück nach Diani Beach.
Uns hat Kenia sehr gefallen, wenn man auch in Sachen Komfort einige Abstriche machen muß. Für Fragen stehe ich natürlich gerne bereit.

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